Vor Fernreisen auch gegen Masern impfen

Experten raten vor allem jungen Erwachsenen zur Vorsorge

(djd/pt). Fernreisen sind für viele Menschen normal geworden und längst nicht mehr so exotisch wie noch vor 20 Jahren. "Die Gefahr einer schwerwiegenden Erkrankung in fernen Ländern ist deshalb aber nicht geringer geworden", betont Dr. Albrecht von Schrader-Beielstein, Facharzt für Allgemein- und Tropenmedizin. Der Experte rät deshalb dringend zu einer umfassenden Impfvorsorge, ausdrücklich auch gegen Masern: "Vielen ist gar nicht klar, dass selbst Deutschland bei den Masernzahlen auf dem Stand eines Entwicklungslandes ist - nicht zuletzt auch wegen der schlechten Impfvorsorge bei Auslandsreisen. Solche Mitbringsel sind nicht nur für die Betroffenen schlimm. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr gefährdet man automatisch auch andere."

Masern nicht unterschätzen

Vor allem für junge Erwachsene stellt das Masernvirus eine ernsthafte Krankheit dar. Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Bronchitis oder eine Lungenentzündung sind nicht selten. Es kann sogar zu Hirnhautentzündungen kommen, die in Einzelfällen auch tödlich enden. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollten nicht nur alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr, sondern auch alle nach 1970 geborenen Erwachsenen grundsätzlich gegen Masern immunisiert werden - bevorzugt mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Dabei bietet eine einmalige Impfung bereits dauerhaften Schutz. Menschen, die schon einmal erkrankt waren, sind gegen das Virus immun.

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Röteln gefährden Schwangere

Die Kombinationsimpfung ist vor allem auch für Frauen im gebärfähigen Alter zu empfehlen, da sie dreifach schützt. Eine Infektion mit Röteln verläuft in der Regel zwar komplikationslos, bei einer Schwangerschaft kann sie aber durchaus gefährlich werden. So kann bei nicht immunisierten Schwangeren eine Rötelninfektion zu schweren Fehlbildungen beim ungeborenen Baby führen, etwa Taubheit, Linsentrübung oder Herzfehler.

Die Kosten für die Impfung werden von den Kassen übernommen. Mehr Informationen gibt es beim Robert Koch-Institut (www.rki.de, Menüpunkt "Infektionsschutz") und unter www.fit-for-travel.de im Internet.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
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